In der Schule werden über 900 Schüler und Schülerinnen, Christen und Muslime, von der 1. Klasse bis zum Abitur unterrichtet. Die Schüler und Schülerinnen kommen aus Ramallah und den umliegenden Dörfern.
Als christliche, private Institution erhalten die evangelische Schule und das Heim keine staatlichen Beiträge. Auch die arabisch-anglikanische Kirche ist nicht in der Lage, das Werk ausreichend zu unterstützen. Immer weniger Eltern können das Schulgeld für ihre Kinder vollumfänglich bezahlen. Das darf aber kein Grund sein, die Kinder wegzuschicken; deshalb kann die Schule nur mit Finanzhilfe aus dem Ausland weiterbestehen. Bis heute war es möglich, die nötige Hilfe bereitzustellen.
Wir hoffen, dies auch weiterhin tun zu können, ist die Schule doch ein Ort des Segens, des Friedens und der Hoffnung in dem geplagten Land, oder, wie es eine Schülerin ausdrückte: Die Schule ist unser zweites Zuhause!
Die Verantwortung für die Schule trägt Iyad Rafidi, Director Arab Evangelical Episcopal School (AEES).
Video:
Sitzung 3: Unterricht – Amerikanische Freunde der Episkopaldiözese Jerusalem (afedj.org)
Im Schulheim leben heute keine Kinder mehr im Sinn von einem Internat. Das Haus wird durch eine Tagesgruppe von Kleinkindern ab 3 Jahren genutzt, geplant ist eine neue Gruppe mit Kindern ab dem 1. Lebensjahr. Im Erdgeschoss befindet sich auch ein Teil vom Kindergarten, weitere Klassen sind in einem benachbarten Gebäude untergebracht.
Mit der aktuellen Umnutzung (2023) von 2 Geschossen, werden 22 Kleinstwohnungen für berufstägige Frauen errichtet; diese neue Wohnform ist in Ramallah sehr gefragt und bringt dem Heim eine zusätzliche Einnahmequelle.
Die Verantwortung für das Heim trägt Pfarrer Dr. Fadi Diab, St. Andrew's Episcopal Church in Ramallah.
Was 2002 im ehemaligen Boys-Home angefangen hat, ist heute zu einer umfassenden Berufsschule für eine praxisorientierte Ausbildung in IT-Technik und Gastronomie / Hotelerie heran gewachsen.
Schülerinnen und Schüler mit Interessen an einer praktischen Ausbildung, belegen ab der 10. Klasse einen parallelen Bildungsweg zum Abitur. Sie können nach Absolvierung der zwei Jahre dennoch an einer Universität studieren. Dieser Bildungsweg erweist sich als sehr erfolgreich und eröffnet den Jugendlichen interessante berufliche und persönliche Perspektiven.
Im September 2022 haben drei neue Klassen - zwei in Hotel / Gastronomie und eine IT- Klasse - ihren Unterricht aufgenommen.
Die Verantwortung für die Berufsschule "Episcopal Tech. & Voc. Training Center (ETVTC) träg Mr. Giovanni Anbar, Director.
1954 begannen drei Frauen, Gladys Thomas und Kit Morgan aus Wales zusammen mit Mary Jeanne Grupp aus den USA als engagierte Christen ein Glaubenswerk für sozial benachteiligte Kinder, das bis heute wächst. Sie gründeten ein Heim mit 10 Mädchen und eine Schule mit 22 Jungen und Mädchen. Sie unterstellten sich der anglikanischen Kirche, um als Schule staatlich anerkannt zu werden.
Bis zum Ausbruch der 2. Intifada im Jahre 2000 nahm die Schule an einem Schüler-Austauschprogramm mit israelischen Schulen teil. Heim- und Schulleitung sind fest davon überzeugt, dass die Jugend für den Friedensprozess gewonnen werden muss und tun dafür alles ihnen Mögliche.
Für diese Arbeit hat die Schule im Jahr 2001 in Washington - gemeinsam mit einer israelischen Schule (Neve Shalom) - den internationalen Friedenspreis der Anglikanischen Friedens-kommission (Anglican Commission on Peace) in Form einer zweigeteilten Taube erhalten, welcher mit einem Geldbetrag verbunden war. Seitdem befindet sich in jeder Schule eine halbe Taube. Die Hoffnung ist, dass die beiden Hälften eines Tages ungehindert und frei zusammenkommen können.
Im Jahre 2005 konnte das 50 jährige Jubiläum der Schule und vom Heim gefeiert werden. Im gleichen Jahr gab es in der Leitung wichtige Änderungen: Schwester Vreni Wittwer, die Direktorin und Frau Samira Nasser, die Schulleiterin sind nach langjährigem Dienst in den Ruhestand gegangen. Die Trägerschaft von Heim und Schule ging in die Hände der Anglikanischen Kirche im Nahen Osten über.
Am 6. Oktober 2022 feierte die Schule ihr 68-jähriges Bestehen. Ein wahrlich nachhaltiges Werk in einem enorm schwierigen Umfeld.